Mein Garten braucht mich nicht

Mein Garten braucht mich nicht

30. August 2019 0 Von Redaktion

Diesen Sommer musste mein Garten fast völlig ohne mich klar kommen. Manchmal dauern Dinge länger als gedacht und ein paar davon haben mich in den letzten Monaten an den Schreibtisch gefesselt. Dazu dann noch ein Sommer, der zuverlässig immer dann die Schleusen öffnete, wenn mein Bildschirm endlich mit einem leisen Seufzen verstummte.

Hätte mich nicht gewundert, wenn der liebe Horrorgarten mit totaler Ernteverweigerung auf die massiver Vernachlässigung reagiert hätte. Aber so ist der nicht! Die Rolle der beleidigten Leberwurst scheint ihm nicht zu liegen. Statt dessen hat er sich völlig von mir emanzipiert und ganz alleine Obst und Gemüse produziert. Bei einigen Sorten hat er sogar die Ernte und Verwertung übernommen – wenn auch leider nicht in meinem Sinne. Dafür haben sich Scharen von Bienen und Wespen über die am Boden liegenden Pflaumen gefreut. Und bei der Kartoffelernte haben die immer noch zahlreich vorhandenen Wühlmäuse aktiv mitgeholfen ?

Einiges konnte ich aber doch selbst ernten. Kiloweise Mirabellen. Viele leckere Gurken. Dunkellila Auberginen. Ein paar Tomaten. Massig Bohnen. Und, der absolute Knaller in diesem Jahr – Himbeeren ohne Ende. Eigentlich wollte ich die Himbeerreihe im Frühjahr ausdünnen. Die Ruten standen viel zu dicht. Aber ich habe den richtigen Zeitpunkt verpasst und damit scheinbar genau das Richtige getan. So eine üppige Himbeerernte hatte ich noch nie!

Während ich hier tippe steht ein großer Topf davon in der Küche und wartet darauf verarbeitet zu werden. Viele Marmeladengläser sind bereits gefüllt. Heute steht eine Himbeertarte auf dem Programm und am Sonntag gibt es ein leckeres spanisches Dessert mit Himbeeren. Rezepte und Bilder folgen ?

So viele Bohnen. Was mach ich nur daraus?

Die sind schon zu Sugo verarbeitet. Lecker!

Mit Kartoffeln habe ich kein Glück. Nächstes Jahr kaufe ich lieber beim Biobauern.